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Der Steigerwald - Land der tausend Teiche

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Steigerwald, zu großen Teilen Naturpark, liegt im Herzen des Frankenlandes zwischen Würzburg, Bamberg, Nürnberg und Ansbach.
In der sanften Hügellandschaft zwischen Main und Aisch wechseln sich dunkelgrüne Mischwälder mit blumengeschmückten kleinen Dörfern und glitzernde Teichketten mit historischen Altstädten ab.

„Der Steigerwald ist die Sahelzone Bayerns“, so das Zitat eines Urfranken aus Gerhardshofen, dem Ziel unserer Reise. Davon merken wir allerdings wenig, als der Himmel unterwegs seine Schleusen öffnet. Die Wassermassen stürzen herab, als wäre der Weltuntergang nahe. Wir sind froh, als wir nach 470 km endlich unsere Unterkunft in Gerhardshofen erreichen.

 

 

Nürnberg - Stadt an der Pregnitz

 

 

Der folgende Tag beginnt sonnig, sodass wir der alten Stadt Nürnberg, am Ufer der Pregnitz gelegen, einen Besuch abstatten. Hoch über der Stadt thront das Wahrzeichen Nürnbergs, die Kaiserburg, eine

Kaiserburg Nürnberg

der bedeutendsten Kaiserpfalzen des Mittelalters. Zwischen 1050 bis 1571 herrschten hier zumindest zeitweilig alle Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Am Markt fällt unser Blick auf den „Schönen Brunnen“, eine 19 m hohe Steinpyramide, die wie eine gotische Kirchturmspitze aus einem achtseitigen Brunnenbecken emporwächst. In vier Reihen stehen vierzig Steinfiguren, die das Weltbild des Heiligen Römischen Reiches repräsentieren. Sehenswert ist auch der 1457 erbaute „Henkersteg“, wo vom 16. bis 19. Jahrhundert im Turm und dem gedeckten Holzsteg über der Pegnitz der Henker wohnte. Der Scharfrichter wohnte abseits innerhalb der Stadt, da seine Tätigkeit als „unehrlich“ galt.
Wir könnten noch Stunden in dieser schönen Stadt verbringen, doch am Nachmittag türmen sich erneut dunkle Wolken am Himmel auf.
Als wir den Landgasthof Hammerschmiede wieder erreichen, sind bereits die meisten Teilnehmer des Silver Wing Treffens 2009 eingetroffen - teilweise läuft ihnen noch das Wasser aus den Klamotten - soviel zur „Sahelzone“.

Landgasthof Zur Hammerschmiede

Am Abend werden in der Hammerschmiede erste Benzingespräche geführt, alte Freundschaften aufgefrischt, neue geschlossen und natürlich gut gegessen, denn wir haben „Karpfenschmeckerwochen": Aischgründer Karpfen in allen Variationen - geräuchert mit Apfel-Sahnemeerrettich, Karpfenfilet in der Müslikruste mit Silvanersoße, Karpfen im Biersud, Feuerkarpfen , Karpfenbratwürsten und… einfach lecker !! Angeblich wurde die Form des Karpfens durch Züchtung der Form des Tellers angepasst – na ja, wer`s glaubt. Unser Teller ist jedenfalls größer als der Fisch.

 

 

Wo die Buchen in den Himmel wachsen

 

 

Der Tag beginnt erst einmal damit, die Siwis von den netten Hinterlassenschaften der Spatzen zu befreien, welche den Schuppen, in dem die Roller über Nacht untergestellt wurden, in Scharen bewohnen. Dann werden die Scooter aufgetankt. Ungeduldiges Warten auf den Tourguide am Marktplatz von Gerhardshofen, dann geht es los zu Tour durch den Steigerwald mit seinen anmutigen, stillen Laub- und Mischwaldhöhen, den verträumten Tälern, Wiesengründen und ungezählten Karpfenteichen.

Schloß Burgwindheim

Es geht flott voran über kleine, gut ausgebaute Nebenstrassen mit hervorragendem Teerbelag.
Im Wallfahrtsort Burgwindheim, welcher 1363 durch Kaiser Karl IV. das Marktrecht erhielt und somit der älteste Markt des Steigerwalds ist, legen wir vor der Kulisse des  sehenswerten Barockschlosses eine erste Rast ein, bevor wir uns auf einer schönen Kurvenstrecke in Richtung Falsbrunn schwingen. Kaum haben wir den Wald verlassen, biegt unser Tourguide plötzlich auf einen Feldweg ab. Wandern ist angesagt. Auf der Anhöhe vor uns steht ein Naturdenkmal: die 1000jährige Kilianseiche. Wer sie umrundet, dem soll sie Glück bringen - na ja, zum Glück ist bei der Umrundung keinem von uns etwas passiert; stimmt also anscheinend.

Mittendrin im Steigerwald, malerisch in einem ehemaligen Steinbruch in der Natur versteckt, an der Straße von Hummelmarter nach Trossenfurt liegt der Hummelhof. Das Haus mutet an, als wäre es nicht gebaut worden, sondern es sei nach und nach aus der Erde gewachsen. Die Dächer sind mit Gras bewachsen, der kleine Innenhof und Biergarten ist mit Wein berankt. Der ideale Ort für uns, die Seele baumeln zu lassen und bei einem leckeren Essen neue Kraft zu tanken.

Nach wenigen Kilometern legen wir erneut einen kleinen Zwischenstop im 1706 gegründeten "Industriestandort für die Glasproduktion Fabrikschleichach“ ein. Im 18. Jahrhundert war die von Balthasar Neumann geleitete Glashütte eine der bedeutendsten Manufakturen des Hochstifts Würzburg. Das Gebäude der Keramikwerkstatt ist der letzte erhaltenen Gewerbe- und Nutzbau der ehemaligen Glashütte. Hier werden u.a. die bekannten Steigerwald-Zwerge gefertigt. Es lohnt sich, einmal bei der Keramikherstellung zuzuschauen und auch der Espresso im Cafe Ton ist nicht zu verachten.

Steigerwald Höhenstrasse

Ab hier führt uns der Weg über die schmale, traumhafte Steigerwald Höhenstrasse durch alten Buchenwald. Die hügelige Strasse bietet schöne Kurven und immer wieder tolle Panoramasichten. Die Silver Wing röhrt wie ein startender Düsenjet die Hügel (Berge traue ich mich nicht zu sagen) hinauf. Hier macht sich die neue Costa Vario meiner Siwi bemerkbar und der Spaßfaktor steigt.

Wir erreichen Ebrach. Im Tal der Mittleren Ebrach erhebt sich das gleichnamige Zisterzienserkloster aus dem Jahre 1127 und die frühgotische ehemalige Kloster- und heutige Pfarrkirche St. Maria mit ihrer farbenprächtigen Fensterrosette kündet noch von der früheren Bedeutung und dem Reichtum dieser Ordensniederlassung. Die Wohnbauten dienen heute allerdings weltliche Zwecken – dort ist eine Jugendvollzugsanstalt untergebracht, deren „Bewohner“ die Klosteranlagen pflegen.

Schloß Frankenberg

Über die Bocksbeutelstrasse (Woran erinnert mich bloß dieser Name?) steuern wir Schloss Frankenberg an. Das Schloss liegt inmitten von Weinbergen auf dem sogenannten Herrschaftsberg in der Gemeinde Weigenheim. Von hier oben haben wir einen prächtigen Blick über Weinberge und Felder hinaus ins weite Land. Ein idyllischer Ort, an dem wir gerne im barocken Speisezimmer Zwetschgenkuchen mit Schlag genießen. Tipp: wer viel Zeit mitbringt kann hier einmal eine stilvolle Landpartie mit einer mechanisch angetriebenen Motorkutsche unternehmen - dem Aaglander.

Kurz inter Mittelsteinbach machen wir einen letzten Zwischenstopp. Mitten auf einer Wiese steht eine gläserne Tür. Eingang und Ausgang zugleich. Eine Installation der „Kunstachse Aisch 2000“.Na ja, man muss ja nicht alles verstehen.

Bei einem leckeren Bierchen…oder auch zweien… oder… klingt der Tag aus.

 

 

Bildergalerie

 

 

 

 

Reiseinfos

 

 

  • Honda Silver Wing Treffen 2009
  • Teilnehmer: 27
  • Zeit: 04.09. – 06.09.2009
  • Fahrzeuge: 15
  • Ort : Gerhardshofen im Steigerwald/Franken
  • Unterkunft: Landgasthof zur Hammerschmiede, Birnbaum 56 . 91466 Gerhardshofen >>>
  • Essen: Spezialität: Karpfen in allen Variationen

 

 

Roadbook ( 200 km )

 

 

Gerhardshofen - Dutendorf - Elsendorf - Buchfeld - Weingartsreuth (Dorfteich) - Eckersbach - Reichmansdorf - Burgwindheim (Schloss) - Falsbrunn (Kilianseiche) - Fürnbach - Oberaurach-Trossenfurt (Hummelhof) - Fabrikschleichach (Cafe Ton) - Ebrach (Kloster) - Weingartsmühle - Prühl - Altmannshausen - Dornheim - Weigenheim (Schloss Frankenberg) - Ulsenheim - Markt Nordheim - Suggenheim - Ullstadt - Obersteinbach - Markt Taschendorf - Abtsgreuth - Mittelsteinach (Gläserne Türen ) - Münchsteinach - Gutenstetten - Gerhardshofen

GPS (Garmin)
 

 

 

Sehenswertes am Wegesrand

 

 

  • Hummelhof, Hummelhof 1, 97514 Oberaurach >>>
  • Cafe Ton, Glashüttenstr. 8 , 96181 Fabrikschleichach Gemeinde Rauhenebrach >>>
  • Kilianseiche, An der Straße Falsbrunn-Kehlingsdorf
  • Kloster Ebrach >>>

 

 

 

 

 

©  Text/Bilder : Ralf Beelitz

 

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