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Kurviger Osten - auf zum Baltischen Meer

 

 

 

 

 

Am nächsten Morgen erstrahlt ein blauer Himmel über der Stadt am Meer. Im Hafenbecken herrscht gähnende Leere. Bei Ebbe betrachtet sieht die Nordsee so aus, als könne sie kein Wässerchen trüben. Die kleinen Fischerdörfer enden jetzt auf „koog“. Friedrichskoog, Kronprinzenkoog, Uelvesbüllerkoog, Wesselburenerkoog….
Vor uns erhebt sich das gigantische Eidersperrwerk bei Tönning. Fünf riesige Doppelhubtore von jeweils 250 Tonnen Gewicht, welche bei Sturmflut geschlossen werden, regeln den Wasserdurchlauf an der Mündung der Eider. Vom Fußgängerweg in luftiger Höhe öffnet sich uns ein einmaliger Panoramablick auf das imposante Bauwerk, die Nordsee und das Marschland. Unter uns brütet laut kreischend eine Kolonie Küstenseeschwalben.
Im Inneren des Sperrwerks verläuft die Verbindungsstraße zwischen dem Naturschutzgebiet Dithmarschen und dem "Katinger Watt" in Nordfriesland. Wir erreichen relativ zügig St-Peter-Ording, schlängeln uns von dort an der Küste nach Husum und drehen am Ruttebühler See nach Osten ab. „Abbiegen in 37 km“ verkündet mein Navi. „Betonstraße“ nennt sich tatsächlich das breite Teerband entlang der dänischen Grenze. Da kommt nur verhaltene Freude auf. Während eines Stopps kommen wir mit einer Bäuerin ins Gespräch und schon sitzen wir bei einem Pott Kaffee und Keksen im Bauerngarten und klönen. Die Friesen sind eben gastfreundlich. Der Hofhund liegt zu unseren Füssen und um uns herum schnattern Gänse und Puten.
Die Landschaft hat sich nun völlig verändert. Sanfte Hügel mit gelben Kornfeldern, die sich im Wind wiegen. Schattige Alleen, Buchenwälder und - man glaubt es kaum - (gelegentlich) Kurven!
In Flensburg, bekannt für Punkte, Bier und Erotik, treffen wir erstmals auf das „Baltische Meer“, die Ostsee. Der Hafen der historischen Seefahrerstadt grenzt direkt an die Altstadt mit dem Nordertor, Flensborghus, der Oluf-Samson-Gang und dem Südermarkt. Wir gleiten ein Stück am Ufer der Flensburger Förde entlang und nehmen dann irgendwo im Nirgendwo Quartier. Kein Laden, kein Restaurant. Ein Taxi fährt uns zum nächsten Landgasthof.

 

 

Tour 4

 

 

 

 

 

Entlang der Schlei

 

 

Zahlreiche Kurven und schmale, gut ausgebaute Straßen, die sich durch Wälder schlängeln und immer wieder einen traumhaften Blick über die Ostsee freigeben. Zwischen Flensburg und Kiel erstreckt sich ein 42 Kilometer langer Arm der Ostsee, die Schlei. Entstanden während der Eiszeit, ist sie an ihrer tiefsten Stelle gerade einmal 15 Meter tief. Den ersten Zwischenstopp machen wir an der Hafenkante in Kappeln. Friesentee mit Blick auf Hafen und Klappbrücke. Da mein Magen heute etwas rebelliert beschließe ich, den weiteren Tag meinen Tourgefährten erst einmal gemächlich hinterher zu fahren.
Die Tour führt mich durch beschauliche Schleidörfer mit weiß getünchten Reetdach-Häusern, entlang von Pferdekoppeln, Kuhweiden und wildem Brombeergestrüpp. Dazwischen blitzt immer wieder das Wasser des Fjords auf. Eine fotogene, fast klischeehaft Landschaft.
Kleine Nebenstrecken führen mich über Ketelsby und Gunneby zur Missunder Fähre. Die Schlei ist hier nur einen Katzensprung (135m) breit und so dauert die Fahrt auf der winzigen Fähre nur etwa 90 Sekunden. Missunde, ein kleines Dorf, das fast im Schilf versinkt, ist schnell durchfahren. Ein kurzer Abstecher zum Hafen von Eckernförde, der von Segel- und Motoryachten geprägt wird, dann nehme ich Kurs auf die Landeshauptstadt Kiel. Im Seebad Strande, an der äußersten westlichen Landspitze der Kieler Förde, treffe ich auf ein Gipfelkreuz des Nordens - den schwarz-weiß gestreiften „Bülker Leuchtturm“. Vom Aussichtsplateau in 25 m Höhe hat man eine wunderschöne Aussicht bis zu den dänischen Inseln. Im Cafe am Fuße des Leuchtturmes gibt es grünen Tee, der den Magen beruhigt. Einfach die Seele im Strandkorb baumeln lassen und den Blick auf die Kieler Bucht genießen.
Die Zeit verrinnt schnell, sodass ich auf einen näheren Besuch der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins verzichten muss; ebenso auf eine Besichtigung der Marine Gedenkstätte in Laboe sowie des Museum-U-Boots „U 955“. Zum Ende des Tages kommen wir in Schönberg unter. Die Speisekarte des Restaurants bietet „Labskaus“ an, eine zartrosa Masse mit Spiegelei, flankiert von einer Salzgurke und Roter Beete, bei der das Auge nur ungern mitisst. Labskaus wurde früher auf Schiffen gegessen da viele Matrosen an Skorbut erkrankt und deshalb zahnlos waren. Na ja, man muss den Brei halt mögen!

 

 

Bildergalerie

 

 

 

 

Tour 5

 

 

 

 

 

 

 

 

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