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Kurvenparadies Odenwald - Burgen und Fachwerk
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Der Odenwald, eine Mittelgebirgslandschaft mit dunklen Misch- und Nadelwäldern, Flusstälern, gurgelnden Bächen und klaren Quellen. Windungsreiche Straßen bieten puren Kurvengenuss. Mittelalterliche Burgen und malerische Fachwerkstädtchen laden zu einem Zwischenstopp ein.
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Die Sonne strahlt vom Himmel als der Motor meiner Honda Silver Wing 600 zum Leben erwacht. Auf kleinen, kaum befahrenen Nebenstrecken geht es durch die Eifel südwärts. Satt rollt die Siwi auf dem schwarzen Asphalt. Weit schweift der Blick über die Eifelhöhen. Rapsfelder, deren intensiver Geruch unter die Motorradhelme zieht, leuchten strahlend gelb in der Sonne. Eine traumhaft schöne Landschaft; einfach zum Genießen. Weithin sichtbar thront die kleine Stadt Münstermaifeld mit ihrer imposanten Stiftskirche, hoch über den sanften Hügeln. An den Hängen der Weinberge geht es hinab zur Mosel, die wir bei Löf überqueren. In bester Fahrlaune schwingen Evi und ich die Hänge des Hunsrücks hinauf. Hier oben bieten sich uns herrliche Aussichten ins Moseltal, in die Eifel, ins Baybachtal, die Höhen des Hunsrücks - und auf eine dunkle Gewitterfront, die schnell näher kommt. Wir finden gerade noch Schutz unter einer Brücke, ehe der Himmel seine Schleusen öffnet. Weltuntergangsstimmung. Donner und Blitze im Sekundentakt! Doch alles geht einmal vorüber. Über die Reben bepflanzte Hügellandschaft Rheinhessens streben wir ostwärts und werden im Örtchen Zornheim jäh gestoppt. Es kübelt erneut! Schwere Sturmböen peitschen die Regenmassen fast waagerecht über die Landschaft. Blitze zucken am Horizont. Später erfahren wir, dass am Flughafen Frankfurt rund 60 Flüge gestrichen wurden. In Nierstein verkündet mein Navi „Fähre fahren“ und nach einer kurzen Fahrt über den Rhein „Fähre verlassen“ (was sollten wir auch sonst vorhaben ;-) Gegen Abend erreichen wir, nass bis auf die Haut, unsere Unterkunft, das „Lärmfeuer“ in Reichelsheim. Der Name geht übrigens auf das benachbarte, 502 m hoch gelegene, historische „Lärmfeuer“ zurück; eine alte Alarmstation, deren Feuer- und Rauchsignale 1803 erloschen. |
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Burg Frankenstein und die Perle des Neckars
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4 Grad Mitte Mai (!) - die Eisheiligen haben uns fest im Griff. Die Kälte zieht uns die Falten aus dem Gesicht. Wenigstens ist es trocken und die Sonne schaut immer öfters hinter den Wolken hervor.
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Kurvenreiche Nebenstrecken winden sich abseits der Hauptstraßen durch Wald, Wiesen und Felder. Durch das Fischbachtal, umgeben von bewaldeten Höhenzügen - die höchste Erhebung ist der „Rimdidim“ (500m) - streben wir Burg Frankenstein entgegen. Allein die vier Kilometer lange Anfahrt durch den Wald ist es schon wert. Die arg verfallene Burg erhebt sich auf einem 370m hohen Ausläufer des Langenbergs. Sie ist die nördlichste einer Reihe von Burgen und Burgruinen am Westrand des Odenwaldes. Ritter Georg von Frankenstein soll hier einst in einem Steinbruch unterhalb der Burg einen feuerspeienden Lindwurm besiegt haben, der die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzte. Heute geht es hier geruhsamer zu. Lediglich an Halloween steigt hier oben noch einmal der Gruselfaktor. Ein kleiner Kiosk lädt zu einem Kaffee ein. Wir erklimmen die alten Burgmauern und werden mit einem tollen Ausblick weit über die Rhein-Main-Ebene belohnt. Entspannt gleiten wir über die „Neunkirchener Höhe“, mit 605 m der höchste Berg des Vorderen Odenwalds. Die als Nibelungenstraße bekannte B47 führt uns mit einigen knackigen Kurven entlang der Südflanke des Schenkensbergs, vorbei an der Bismarckwarte und Burg Lindenfels. Mitten im Wald, zwischen Fürth und Hammelbach, stoßen wir auf die Waldgaststätte Alt-Lechtern. Hier finden wir alles, was der Odenwald kulinarisch so zu bieten hat: Handkäse mit Musik, Kochkäse, Hausmacher Wurst und herzhafte Linsensuppe. Beim Blick auf die umliegenden Wiesen und Weiden lassen wir die Seele baumeln. Nur zwei spielende Hunde bringen etwas Wildheit ins Idyll.
Über kleine Landstrassen geht es weiter bis Wald-Michelbach. Der Ort bietet neben einem Heimatmuseum den Besuch der „Grube Ludwig“, die bis auf 70 Meter Tiefe begangen werden kann. Über winzigste Sträßchen entlang des Finkenbachs erreichen wir Hirschhorn, die „Perle des Neckars“. Umgeben von trutzigen Stadtmauern schmiegen sich die alten Fachwerkhäuser der Stadt an den Berg. Zeit, am Neckarufer eine kleine Rast einzulegen und den dahingleitenden Schiffen zuzuschauen. Vom landschaftlichen her ist die weitere Fahrt auf der Burgenstraße entlang des Neckars ein entspanntes Erlebnis. Die fahrerischen Ansprüche sind nicht allzu hoch. In der „Stadt der vier Burgen“, Neckarsteinach, machen wir erneut einen Schlenker in die Bergwelt. Herrlichen Kurven und weiten Kehren führen uns immer höher hinauf. Schönau ist schön und Hohenöd gar nicht so öde. Heiligkreuzsteinach, Unter-Abtsteinach, Ober-Abtsteinach, weit schweift unser Blick über das Gorxheimer Tal. Holzzäune, grünes Geäst und kleine Fachwerkhäuser wischen vorbei. Ein paar Kühe und Pferde schauen uns neugierig hinterher. Dichte Wälder wechseln sich hier mit weitläufigen Streuobstwiesen ab. Unterwegs im Cafe Staier noch ein Stück Kuchen eingeschoben, dann führt uns die Landstraße schon wieder kurvenreich durch das Affolterbach- und Ostertal zum Lärmfeuer zurück. Eine heiße Dusche ist erst einmal angesagt. |
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Bildergalerie
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Tour 1
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Tourvideo
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Reisebericht Teil 2 >>>
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