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Telegabel
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Die Telegabel wird auch heute noch bei den meisten Motorrollern verwendet. Die unteren Rohre ( Tauchrohre ), welche die Achsen tragen, gleiten über die in die Gabelbrücken geklemmten Standrohre ( Gleitrohr ) . Die Tauchrohre haben bei der Telegabel einen grösseren Durchmesser als die Standrohre und gleiten über diesen auf und ab. Die Funktion des Gabelöls ist einerseits das Schmieren zwischen den Stand- und Tauchrohren und andererseits die Dämpfung der Federbewegung. Ihre Verwindungssteifigkeit erlangt die Telegabel durch den Einsatz von 35-45 Millimeter dicken Standrohren. Die Telegabel funktioniert das wie folgt :
Das Gleitrohr ist mit Gabelöl ( Dämpferöl ) gefüllt. Beim Einfedern wird das Gleitrohr in das Tauchrohr geschoben und dabei verkleinert sich der Raum zwischen Gleit- und Tauchrohr. Das Öl wird so durch die kleinen Bohrungen des Gleitrohrs gedrückt. Beim Zurück- (Aus- )federn wird das Öl wieder zurückgesaugt. Die Bewegung wird durch den Widerstand der dem Ölfluss entgegengesetzt wird, gedämpft.
Gleitringdichtungen ( Gabel-Dichtringe) - umgangssprachlich "Simmerringe" genannt. Sie dienen dazu, die Ölfüllung der Telegabel abzudichten. Im Laufe der Zeit können diese Dichtungen durch Schmutz und Staub geschädigt und undicht werden. |
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Telelever
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Hierbei handelt es sich um neues, von BMW eingeführtes Gabelsystem. Durch dieses System sollen die auf die Stand- und Tauchrohre einwirkenden Biegekräfte reduziert werden. Die Tauchrohre werden von einem Längslenker etwas oberhalb des Reifens zum Motor hin abgestützt. Der Hebelarm für die bei einer Bremsung entstehenden Biegekräfte verkürzt sich hierdurch und die Stand- und Tauchrohre werden nur noch mässig belastet. Am Längslenker sorgt ein Federbein für die Dämpfung, während die Stand- und Tauchrohre nur noch das Vorderrad führen.
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Upside-Down-Gabel
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Upside Down - Gabeln sind praktisch auf den Kopf gestellte Federgabeln, bei denen die unteren Rohre (Standrohre) in die oberen (Tauchrohre) eintauchen. Ziel ist eine höhere Steifigkeit und geringere ungefederte Masse, die ein besseres Ansprechen der Gabel bewirken soll. Upside Down - Gabeln finden nur bei Scheibenbremsen Anwendung.
Vorteil:
- Die Klemmung in den Gabelbrücken ist stabiler.
- Die Rohrüberlappung kann bei gleicher Teleskoplänge größer ausfallen.
Ihr Nachteil :
- Bei schadhaften Dichtungen kann austretendes Öl auf die darunterliegende Bremse laufen.
- Der Lenkeinschlag fällt wegen des größeren Durchmessers der oberen Rohre kleiner aus. (bee)
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Dämpfung des Fahrwerks
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Für die richtige Dämpfung des Fahrwerks sind folgende Punkte wichtig :
- Viskosität des Gabelöls :
Bei den meisten Dämpfern ist die Ölviskosität entscheidend verantwortlich dafür, wie stark die Dämpfung ist. Öl mit einer hohen Viskosität (= Zähigkeit) fließt nur langsam durch die Ventile eines Dämpfers. Hierdurch wird eine starke Verlangsamung der Schwingbewegung bewirkt. Dickflüssigeres Gabelöl führt somit zu einer härteren Zug- und Druckdämpfung Bei Öl mit einer geringeren Viskosität ist dieser Effekt entsprechend geringer da das Öl schneller durch die Ventile laufen kann. Der Dämpfer bewegt sich somit schneller auf und ab und entsprechend auch der Hinterbau bzw. die Gabel. Die Zug- und Druckdämpfung ist also umso weicher, je dünnflüssiger das verwendete Öl ist. Zu starke Dämpfung kann das Ansprech- und Fahrverhalten verschlechtern, da das Rad nicht mehr in der Lage ist, dem Gelände feinfülig genug zu folgen. Zu schwache Dämpfung bewirkt ein Aufschaukeln und das Rad kann ebenfalls den Bodenkontakt verlieren.
- Die Progression:
Eine Gabel darf Bei starken Unebenheiten darf die Gabel einerseits nicht durchschlagen, andererseits muß sie in der Lage sein, diese auszugleichen. Anfangs soll sie weich zu dämpfen und dann beim Einfedern langsam härter werden. Dies erreicht man mit Hilfe einer Schraubenfeder sowie einer zusätzlichen Luftfeder. Beim Einfedern wird das im Standrohr der Gabel befindliche Luftpolster komprimiert. Je höher der Gabelölstand ist, umso kleiner ist das eingeschlossene Luftpolster. Die Federkraft der Gabel steigt daher progressiv an. (bee)
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Die Achsschenkellenkung
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Hierbei sind alle Bauteile wie Lenkung, Radlagerung und Radführung streng getrennt. Hierdurch sollen die Nachteile der üblichen Telegabel vermieden werden, da die Telegabel die Federungs- und Dämpfungsarbeit am Vorderrad oftmals nur ungenügend verrichtet. Die Federung erfolgt durch separate Federbeine. Durch die Achsschenlellenkung wird zudem die das Federungsvermögen beim Bremsen in der Kurvenfahrt verbessert.
Bei der Achsschenkellenkung wird das Vorderrad durch eine Einarmschwinge geführt, welche sich mit einem Federbein an einem Rahmenausleger abstützt. Der an der Bremszange befestigte Achsschenkel, übernimmt hier die Radlagerung.
Vorteile
- Übertragung der Bremskräfte auf den Rahmen
- Kleinerer Federweg
- Sanftes Ansprechen auch auf feine Bodenwellen
- Kein Bremsnicken
- Keine Beeinträchtigung der Lenkung durch die Auf- und Abbewegungen des Vorderbaus
Nachteile
- Fertigung ist sehr schwierig und kompliziert, daher hohe Fertigungskosten
- begrenzter Lenkeinschlag
- Verschleißanfälligkeit der eingebauten Gelenke (bee)
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Einarmschwinge / Zweiarmschwinge
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Hier ist zu unterscheiden zwischen einer “ gezogenen Einarmschwinge “, welche erstmals bei der Vespa verwendet wurde ( Piaggio setzt noch heute auf dieses Prinzip ) und einer “ geschobenen Einarmschwinge “ ( z.b. Peugeot Speedfight ). Die Einarmschwinge ist hinsichtlich ihrer Verdrehsteifigkeit sowie ihres Ansprechverhaltens auf Bodenwellen der Telegabel überlegen.
Die Zweiarmschwinge findet man z.b. im Honda Bali. Sie bietet jedoch keine grundsätzlichen Vorteile gegenüber der Einarmschwinge. Ihr Nachteil besteht darin, daß ein Radwechsel erheblich schwieriger ist. (bee)
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